Ende Juni hatte sich die Landtagsabgeordnete Julia Eisentraut gemeinsam mit dem straßenverkehrspolitischen Sprecher der grünen Landtagsfraktion Martin Metz, Vertretern vom Landesbetrieb Straßen NRW, grünen Kommunalpolitiker*innen und etwa 30 Anwohnerinnen und Anwohnern aus Lemgo-Voßheide über den geplanten Ersatzneubau der Passadetalbrücke ausgetauscht.
Bei dem Treffen im Sommer stellte Tobias Fischer von Straßen.NRW fest, der Bau einer Lärmschutzwand sei nicht zu rechtfertigen. Doch Eisentraut und Metz versprachen, noch einmal beim Verkehrsministerium nachzuhaken. Martin Metz damals: „Bei einem Neubau würden strengere Lärmvorsorgegrenzwerte als bei dem Ersatzbau gelten. Ich kann nicht versprechen, dass die Brücke doch mit Lärmschutzwand kommt, aber ich werde das Thema noch einmal intensiv in Düsseldorf vortragen.“
Nun liegt ein Antwortschreiben von Verkehrsminister Oliver Krischer vor, im Zuge des Ersatzneubaus solle ein 1,30 Meter hohes geschlossenes Geländer eingebaut werden.
Laut dem Schreiben seien zunächst weitere Berechnungen bezüglich der zu erwartenden Lärmbelastung im angrenzenden Wohngebiet durchgeführt worden. Diese zeigten, dass die bereits geplante Maßnahme, lärmmindernden Fahrbelag für den Ersatzneubau der Brücke zu verwenden, ausreiche, um die zulässigen Tagwerte nicht zu überschreiten. Bei drei Wohngebäuden sei zu erwarten, dass die Nachtwerte überschritten werden, dies sei jedoch nicht auf den Verkehr auf der Passadetalbrücke, sondern auf andere Streckenbereiche zurückzuführen. Dennoch ergab die Prüfung weiter, dass ein geschlossenes Geländer von 1,30 Meter Höhe, das jeweils 20 Meter länger als die eigentliche Brücke ausgeführt wird, die Lärmbelastung soweit reduzieren könne, dass für ein weiteres Wohngebäude auch nachts die Werte nicht mehr überschritten würden. Eine Lärmschutzwand könnte im Vergleich dazu keine spürbare Verbesserung mehr erreichen.
Julia Eisentraut freut sich über die Antwort aus Düsseldorf: „Martin Metz und ich haben bei dem Ortstermin erfahren, welche Belastung durch den Verkehrslärm entsteht. Diesem wirkt das lang ausgeführte Geländer nun im gesamten Wohngebiet deutlich entgegen. Ich freue mich, dass wir uns hier erfolgreich für die Lebensqualität und die Gesundheit der Menschen einsetzen konnten.“
Burkhard Pohl, Fraktionsvorsitzender der Lemgoer Grünen, dankt Julia Eisentraut und Martin Metz für ihren Einsatz: „Das ist ein schöner Erfolg. Jahrelang haben die Anwohner*innen für besseren Lärmschutz gekämpft, wir Grünen hatten im Stadtrat mit einer Resolution für Unterstützung gesorgt. Diese Beharrlichkeit hat sich gelohnt.
Straßen.NRW hatte bisher überhaupt keinen Spielraum für mehr baulichen Lärmschutz im Passadetal gesehen. Dank des Einsatzes vieler Menschen vor Ort haben Martin Metz und Julia Eisentraut nun eine gute Lösung in Düsseldorf durchgesetzt. Diese ist nicht das Maximum aller Wünsche, aber eine klare Verbesserung zur bisherigen Situation.“
Große Erleichterung löst das Schreiben von NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer bei Thomas Möllerfriedrich aus. Der Anwohner hatte sich mit anderen betroffenen Anwohner*innen für besseren Lärmschutz stark gemacht: „Die Passadetalbrücke zeigt mal wieder, wie verkorkst und veraltet die Verkehrspolitik ist. Ich bin mit dem Ergebnis, was nun erreicht wurde, sehr zufrieden. Es zeigt auf, dass sich der Einsatz lohnt, gegen Windmühlen zu kämpfen und den Kontakt zu den politischen Vertretern zur Unterstützung zu suchen. Ich möchte mich bei allen bedanken, die aktiv zu dem Ergebnis beigetragen haben.“