Der Umgang mit Missbrauch wird gesellschaftlich immer offener und kritischer geführt. Dennoch ist die Lebensrealität vieler Betroffener immer noch davon geprägt, dass sie nicht wissen, an wen sie sich wenden können und ob ihre Anliegen ernst genommen werden.
Und auch Hochschulen sind von den benannten Problemen nicht ausgenommen. In jüngster Zeit haben sich zahlreiche Vorfälle gemehrt, die eine breite öffentliche Debatte über Missbrauch an Hochschulen ausgelöst haben.
Damit sich in Zukunft solche Fälle nicht mehren können und gezielt gegen diesen Machtmissbrauch vorgegangen werden kann braucht es folgendes:
Eine aktive Aufklärung.
Diese muss in Form von Debatten und sensibilisierenden Workshops stattfinden. Der gesamte Hochschulbetrieb muss darin involviert sein. Hierbei darf keine Ebene ausgelassen werden. Insbesondere die Ebenen, in denen eine hohe Machtposition vorherrscht.
Schutzkonzepte ausbauen und Perspektiven erweitern.
Die Hochschulen haben bereits Anlaufstellen, aber diese müssen ihre Schutzkonzepte und auch ihre Perspektiven erweitern. Denn Machtmissbrauch kann auf verschiedenen Ebenen stattfinden und diese sogar verbinden (sexuelle Gewalt/emotionale und soziale Gewalt, Rassismus, Diskriminierung jeglicher Form usw.).
Machtkritisch mit Strukturen umgehen:
Bestimmte Positionen ermöglichen Privilegien. Mit Privilegien geht jedoch auch die Möglichkeit einher diese gegen weniger privilegierte Personen (seien es Schutzbefohlene, Studierende oder Mitarbeitende) einzusetzen. Deshalb dürfen Strukturen Täter*innen nicht schützen oder gar den Raum für Missbrauch geben. Deshalb müssen Hochschulen machtkritisch, geschlechtergerecht und mit fairen Arbeitsbedingungen gestaltet werden!